Alte Sitte Eidring

Germanische Gottheiten

Übersicht der Götter - Kurzvorstellung

Die wichtigsten Verwandtschaftsbeziehungen, Funktionen und Attribute sind auf dieser Seite stichpunktartig zusammengefasst.

"Das altgermanische Wort goth, das die Gesamtheit der göttlichen Wesen bezeichnete und noch im späten Altnordisch ein sächliches Mehrzahlwort war (góð = Götter), leitet sich von der indogermanischen Wurzel *guthom - anrufen - ab. Die Götter sind also 'die Angerufenen', d.h. ihre Wirklichkeit offenbart sich, vollständig oder überhaupt erst, durch die Rituale, mit denen wir in Beziehung zu ihnen treten und mit ihnen kommunizieren. Das ist klar, wenn die Götter der Geist der Natur sind. Auch der Geist eines Menschen zeigt sich erst, wenn wir mit ihm in Beziehung treten."
   [VfGH]

Die Entsprechungen Gottheit - Wochentag finden sich auf einer separaten Seite. Eine stammbaumartige Übersicht findet sich hier. Generell ist diese Übersicht nur als wirklich "grob" zu verstehen, da ich vorausetze, daß jemand, der interessiert ist, sich entsprechende Literatur zulegt. Von daher will ich hier auf Abschreiben von Götterattributslisten verzichten.

Männliche Gottheiten
Weibliche Gottheiten

 

Männliche Gottheiten

Ægir  (Hler, Gymir)

Balder / Balder / Baldur

"Odins anderer Sohn ist Baldur. Von ihm ist nur Gutes zu sagen: Er ist der beste und wird von allen gelobt. Er ist so schön von Antlitz und so glänzend, daß ein Schein von ihm ausgeht. Ein Gras ist so licht, dass es mit Baldurs Braue verglichen wird, es ist das weißeste aller Gräser: Davon magst du auf die Schönheit seines Haares sowohl als seines Leibes schließen. Er ist der weiseste, am schönsten sprechende und trostherzigste von allenAsen. Und solche Natur folgt ihm, daß keiner seine Urteile einhalten kann. Er bewohnt im Himmel die Stätte, welche Breidablik heißt. Da wird nichts Unreines geduldet, wie hier gesagt wird:

Breidablik heißt es, da hat Baldur sich
die Halle erhöht
in jenem Land, wo ich liegen weiß
die wenigsten Unheilsstäbe."
   [Gylfaginning 22]

Börr, Börr, Borr, Burr 

Bragi 

"Ein anderer Ase heißt Bragi. Er ist wegen seiner Weisheit berühmt, besonders aber für seine Redegewandtheit und seine Wortkunst; er weiß am meisten von der Dichtung, und nach ihm wird die Dichtkunst benannt, und nach ihm wird jemand Dichter oder Dichterin genannt, wenn er mit Worten geschickter ist als andere. Seine Frau heißt Idun; sie verwahrt in einem Gefäße die Äpfel, welche die Götter genießen sollen, wenn sie altern; denn sie werden all jung davon, und das mag währen bis zum Ragnarök."
   [Gylfaginning 26]

Buri 

Delling 

"Nörfi oder Narfi hieß ein Jötun, der in Jötunheim wohnte; er hatte eine Tochter, die hieß Nott (Nacht) und war schwarz und dunkel wie ihr Geschlecht. Sie ward einem Manne vermählt, der Naglfari hieß: der beiden Sohn war Audur. Danach ward sie einem namens Annar vermählt; beider Tochter hieß Jörd. Ihr letzter Gemahl war Dellingr, der vom Asengeschlecht war. Ihr Sohn Dag (Tag) war schön und licht nach seiner väterlichen Herkunft. Da nahm Alfödur die Nott und ihren Sohn Dag und gab ihnen zwei Rosse und zwei Wagen und setzte sie an den Himmel, daß sie damit alle zweimal zwölf Stunden um die Erde fahren sollten. Die Nott fährt voran mit dem Rosse, das Hrimfaxi heißt, und jeden Morgen betaut es die Erde mit dem Schaum seines Gebisses. Das Roß, womit Dag fährt, heißt Skinfaxi und Luft und Erde erleuchtet seine Mähne."
   [Gylfaginning 10]

Fjölnir 

Freyr 

"Freyr ist der berühmteste unter den Asen. Er herrscht über Regen und Sonnenschein und das Wachstum der Erde und ihn soll man anrufen um ein gutes Jahr und Frieden. Er herrscht auch über das Reichtumsglück der Menschen. [...]"
   [Gylfaginning 24]

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Forseti 

"Forseti heißt der Sohn Baldurs und der Nanna, der Tochter Neps. Er hat im Himmel den Saal, der Glitnir heißt, und alle, die sich in Rechtsstreitigkeiten an ihn wenden, gehen verglichen nach Hause. Das ist der beste Richterstuhl für Götter und Menschen. Es heißt von ihm:

Glitnir heißt der Saal: auf goldenen Säulen ruht
des Saales Silberdach.
Da thront Forseti den langen Tag
und schlichtet allen Streit."
   [Gylfaginning 32]

Heimdall 

" Heimdallr heißt einer, der auch der weiße Ase genannt wird. Er ist groß und hehr von neun Mädchen, die Schwestern waren, geboren. Er heißt auch Hallinskidi und Gullintanni, weil seine Zähne von Gold sind. Sein Pferd heißt Gulltoppur. Er wohnt auf Himinbjörg bei Bifröst. Er ist der Wächter der Götter und wohnt dort an des Himmels Ende, um die Brücke vor den Bergriesen zu bewahren. Er bedarf weniger Schlaf als ein Vogel und sieht sowohl bei Nacht als bei Tag hundert Rasten weit; er hört auch das Gras in der Erde und die Wolle auf den Schafen wachsen, mithin auch alles, was einen stärkeren Laut gibt. Er hat ein Horn, das Gjallarhorn heißt, und bläst er hinein, so wird es in allen Welten gehört. Heimdalls Schwert wird (Mannes-)Haupt genannt. Von ihm heißt es:

Himinbjörg heißt es, wo Heimdall soll
der Weihestatt walten.
Der Wächter der Götter trinkt in wonnigem Hause
glücklich den Götter-Met.

Auch sagt er selbst in Heimdallargaldur:

Neun bin ich, der Mütter Nachkomme.
Neun bin ich der Schwestern Sohn.
[...]"
   [Gylfaginning 27]

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Hermod 

"Und er hießt Hermod, der schnelle, Odins Sohn, der diese Fahrt übernahm. Da ward Sleipnir, Odins Hengst, genommen und vorgeführt, Hermod bestieg ihn und stob davon. [...] Von Hermod aber ist zu sagen, daß er neun Nächte durch tiefe dunkle Täler ritt, so daß er nichts sah, bis er zum Flusse Gjallar kam und üder die Gjallar-Brücke ritt, die mit glänzendem Gold belegt ist. "
   [Gylfaginning 49]

Hödr, Hödur 

"Hödur heißt einer der Asen. Er ist blind, aber sehr stark, und die Götter möchten wohl wünschen, daß sie seinen Namen nicht nennen bräuchten, denn nur allzulange wird seiner Hände Werk Göttern und Menschen im Gedächtnis bleiben."
   [Gylfaginning 28]

Hönir 

Lodur 

Loki 

"Noch zählt man einen zu den Asen, den einige den Verlästerer der Götter, den Anstifter allen Betrugs, und die Schande der Götter und Menschen nennen. Sein Name ist Loki oder Loftur, und sein Vater der Riese Farbauti; seine Mutter heißt Laufey oder Nal; seine Brüder sind Byleistur und Helblindi. Loki ist schmuck und schön von Gestalt, aber böse von Gemüt und sehr unbeständig. Er übertrifft alle anderen in Schlauheit und jeder Art von Betrug. Er brachte die Asen in manche Verlegenheit; doch half er ihnen oft auch durch seine Klugheit wieder heraus. Seine Frau heißt Sigyn, und deren Sohn Nari oder Narfi."
   [Gylfaginning 33]

"Ist Loki der Gesellschaftsordnung eingefügt und arbeitet er mit ihr mit (als Schwurbruder und Weggenosse Òðinns, Führer und Diener Þórrs, als Spaßmacher mit dem Auftrag, Niorðrs Frau durch Lachen zu entwaffnen oder die auf Freyia lastende Drohung zu beseitigen; als Ratgeber, Bote, Geschäftsträger, Faktotum der Asen), so bringt er in diese Gesellschaftsordnung ein Element der Phantasie, des Lebens, der Fruchtbarkeit, das nicht ohne Gefahr ist, doch im Allgemeinen unschädlich und auf jeden Fall unersetzlich. Folgt er jedoch seinen eigenen Impulsen oder mischt sie in seine öffentlichen Aufgaben hinein, so bringt er alles in Gefahr oder schafft Ärgernis, schickt Þórr waffenlos zu dem Riesen Geirroðr, prügelt Þiazi, entführt Iðunn, schneidet Sif die Haare ab, verdirbt den Hammer, spottet des sexuellen Gesetzes und tötet schließlich Baldr."
   [G. Dumézil, 'Loki']

Magni und Modi 

Mani 

"Ein Mann hieß Mundilfari, er hatte zwei Kinder. Sie waren hold und schön: da nannte er den Sohn Mani und die Tochter Sol, und vermählte sie einem Manne, Glenur genannt. Aber die Götter, die ihr stolz zürnte, nahmen die Geschwister und setzten sie an den Himmel, und hießen Sol (Sonne) die Hengste führen, die den Sonnenwagen zogen, welche die Götter, um die Welt zu erleuchten, aus den Feuerfunken geschaffen hatten, die von Muspelheim geflogen kamen. (Die Hengste hießen Arvakur und Alsvinnur, und unter ihren Bug setzten die Götter zwei Blasebälge, um sie abzukühlen, und in einigen Liedern heißen sie Isarnkol). Mani (Mond) leitet den Gang des Gestirns und herrscht über Neulicht und schwindendes Licht."
   [Gylfaginning 11]

Njörd 

"Der dritte Ase ist Njörd, er bewohntim Himmel die Stätte, welche Noatun heißt. Er beherrscht den Gang des Windes und stillt Meer und Feuer; ihn ruft man zur See und bei der Fischerei an. Er ist so reich und vermögend, daß er allen, welche ihn darum anrufen, Gut, liegendes sowohl als fahrendes, gewähren mag. Er wurde in Vanaheim erzogen, und die Vanen gaben ihn den Göttern zum Geisel und nahmen dafür von den Asen zum Geisel den Hönir: So verglichen sich durch ihn die Götter mit den Vanen. Njörds Frau heißt Skadi und ist die Tochter des Riesen Thjassi. Skadi wollte wohnen, wo ihr Vater gewohnt hatte, nämlich auf den Felsen in Thrymheim: aber Njörd wollte an der See sein. Da verglichen sie sich dahin, daß sie neun Nächte in Thrymheim und dann andere neun in Noatun sein wollten. Aber da Njörd von den Bergen nach Noatun zurück kam, sprach er:

Leid sind mir die Berge; nicht lange war ich dort,
nur neun Nächte.
Der Wölfe Heulen dauchte mich widrig
gegen der Schwäne singen.

Aber Skadi sang:

Nicht schlafen konnt ich am Ufer der See
vor der Vögel Lärm;
da weckte mich vom Wasser kommend
jeden Morgen die Möwe.

Da zog Skadi nach den Bergen und wohnte in Thrymheim. Da jagte sie oft auf Schneeschuhen mit ihrem Bogen nach Tieren. Sie heißt Öndurgud oder Öndurdis. Von ihr heißt es:

Thrymheim heißt es, wo Thjassi einst hauste,
jener mächtige Jötun;
nun bewohnt Skadi, die strahlende Götterbraut,
des Vaters alte Veste.

Njörd in Noatun zeugte seitdem zwei Kinder. Der Sohn ist Freyr und die Tochter ist Freyja."
   [Gylfaginning 23,24]

Odin 

"Odin ist der vornehmste und älteste der Asen. Er regelt aller Lose, und obwohl auch andere Götter Macht haben, so dienen ihm doch alle wie Kinder dem Vater. Seine Frau ist Frigg; sie weiß aller Menschen Örlög, obgleich sie es keinem vorhersagt. So wird berichtet, daß Odin selbst zu dem Asen sagte, der Loki heißt:

Irr bist du, Loki, und aberwitzig, warum hörst du nicht auf, Loki. Das Örlög weiß Frigg, so meine ich, von allen, ob schon sie es nicht sagt.

Odin heißt Alfödur, weil er aller Götter Vater ist, und Valfödur, weil alle seine Wunschsöhne sind, die auf dem Walplatz fallen. Sie werden in Valhall und Vingolf aufgenommen und heißen da Einherjar. Er heißt auch Hangagud und Haftagud, Farmagud und nannte sich noch mit vielen Namen mehr, als er zu König Gerröd kam:

Ich heiße Grimr und Gangleri, Herjan, Hjalmberi, Theckr, Thridi, Thudr, Udr, Helblindi, Har.

Sadr, Svipall, Sanngetall, Herteitir, Hnikar, Bileygr, Baleygr, Bölverkr, Fjölnir, Grimnir, Glapsvidr, Fjölsvidr.

Sidhöttr, Sidskeggr, Sigfödr, Hnikudr, Alfödr, Atridr, Farmatyr, Oski, Omi, Jafnhar, Biflindi, Göndlir, Harbardr.

Svidur, Svidrir, Jalkr, Kjalar, Vidur, Thror, Yggr, Thundr, Vakr, Skilvingr, Vafudr, Hroftatyr, Gautr, Veratyr. [...]"
   [Gylfaginning 20]

Óðr, Odur, Odr 

"Freyja ist die vornehmste nach Frigga; sie ist mit einem Manne vermählt, der Odr heißt. Deren Tochter heißt Hnoß; die ist so schön, daß nach ihrem Namen alles hnossir genannt wird, was schön und kostbar ist. Odr zog fort auf ferne Wege, und Freyja weint ihm nach und ihre Tränen sind rotes Gold."
   [Gylfaginning 35]

Thor, Donar 

"Thor ist der vornehmste von ihnen. Er heißt Asathor oder Ökuthor, und ist der stärkste aller Götter und Menschen. Ihm gehört das Reich, das Thrudvangar genannt wird, aber sein Palast heißt Bilskirnir. Dieser Palast hat fünfhundert und vierzig Gemächer und ist das größte Gebäude, das je gemacht worden ist. So heißt es in Grimnismal:

Fünfhundert Gemächer und viermal zehn
Weiß ich in Bilskirnirs Bau
Von allen Häusern, die Dächer haben,
Glaub ich meines Sohnes das größte.

Thor hat zwei Böcke, sie heißen Tanngniostur und Tanngrisnir, und einen Wagen, worin er fährt. Die Böcke ziehen den Wagen; darum heißt er Ökuthor. Er hat auch drei Kleinode: den Hammer Mjöllnir, den Hrimthursen und Bergriesen kennen, wenn er geschwungen wird; was nicht zu verwundern ist, denn er hat ihren Vätern und Freunden manchen Kopf damit zerschlagen. Sein anderes Kleinod ist der Kraftgürtel, Megingjardir genannt: wenn er den um sich spannt, so wächst ihm die Asenkraft noch um die Hälfte. Noch ein drittes Ding hat er, in dem großer Wert liegt, das sind seine Eisenhandschuhe; die kann er nicht missen, um den Schaft des Hammers zu fassen. Und niemand ist so klug, daß er alle seine Großtaten zu erzählen wüßte. Ich könnte so manche Nachricht von ihm berichten, daß der Tag vergehen würde, ehe alles gesagt wäre, was ich weiß. [...]"
   [Gylfaginning 21]

Tyr 

"Da ist noch ein Ase, der Tyr heißt. Er ist sehr kühn und mutig und herrscht über den Sieg im Kriege: darum ist es gut, daß Kriegsmänner ihn anrufen. Wer kühner ist als andere und vor nichts sich scheut, von dem sagt man sprichwörtlich, er sei tapfer wie Tyr. Er ist auch so weise, daß man von Klugen sagt, sie seien wie Tyr. Ein Beweis seiner Kühnheit ist dies: Als die Asen den Fenriswolf überredeten, sich mit dem Bande Gleipnir binden zu lassen, traute er ihnen nicht, daß sie ihn wieder lösen würden, bis sie zum Unterpfand Tyrs Hand in sein Maul legten. Und als die Asen ihn nicht wieder lösen wollten, biß er ihm die Hand an der STelle ab, die nun Wolfsglied heißt. Seitdem ist Tyr einhändig, gilt aber den Menschen nicht für einen Friedensstifter. [...]"
   [Gylfaginning 25]

Ullr, Wuldor 

"Ullr heißt ein Ase, Sohn der Sif und Thors Stiefsohn. Er ist ein so guter Bogenschütze und Schneeschuhläufer, daß niemand sich mit ihm messen kann. Er ist schön von Angesicht und kriegerisch von Gestalt. Bei Zweikämpfen soll man ihn anrufen."
   [Gylfaginning 31]

Vali, Wali 

"Ali oder Vali heißt einer der Asen, Odins Sohn und der Rindar. Er ist kühn in der Schlacht und ein guter Schütze."
   [Gylfaginning 30]

Vidar 

"Vidar heißt einer, der auch der schweigende Ase genannt wird. Er hat einen dicken Schuh und ist der stärkste nach Thor. Auf ihn vertrauen die Götter in allen Gefahren"
   [Gylfaginning 29]

Weibliche Gottheiten 

Baduhenna 

"Später erfuhr man von Überläufern, daß 900 Römer in einem Hain, den sie der Baduhenna zuschreiben, nach einem Kampf, der sich noch auf den folgenden Tag ausdehnte, aufgerieben wurden und daß weitere 400 Mann, die das Landgut des Cruptorix, eines ehemaligen Söldners, besetzt hatten, aus Furcht vor Verrat sich gegenseitig den Tod gaben."   [Tacitus, annales 4, 73.]

Beda 

Eir 

" Die dritte ist Eir, die beste der Ärztinnen."
   [Gylfaginning 35]

Freya, Freyja 

"Freyja ist die berühmteste der Asinnen. Sie hat die Wohnung im Himmel, die Folkvang heißt, und wenn sie zum Kampfe zieht, gehört die Hälfte der Gefallenen ihr und die andere Hälfte Odin, wie hier gesagt ist:

Folkvang heißt es, da hat Freyja Gewalt
die Sitze zu ordnen im Saal.
Der Walstatt Hälfte wählt sie täglich;
Odin hat die andre Hälfte.

Ihr Saal Seßrumnir ist groß und schön. Wenn sie ausfährt, sind zwei Katzen vor ihren Wagen gespannt. Sie ist denen gewogen, welche sie anrufen, und von ihr hat der Ehrenname den Ursprung, daß man vornehme Weiber Frauen nennt. Sie liebt den Minnesang und es ist gut, sie in Liebessachen anzurufen."
   [Gylfaginning 24]

"Freyja ist die vornehmste nach Frigga; sie ist mit einem Manne vermählt, der Odr heißt. Deren Tochter heißt Hnoß; die ist so schön, daß nach ihrem Namen alles hnossir genannt wird, was schön und kostbar ist. Odr zog fort auf ferne Wege, und Freyja weint ihm nach und ihre Tränen sind rotes Gold. Freyja hat viele Namen: die Ursache ist, daß sie sich oft andere Namen gab, als sie Odr zu suchen zu unbekannten Völkern fuhr. Sie heißt Mardöll, Hörn, Gefn und Syr. Freyja besitzt den Halsschmuck, Brisingamen genannt. Sie heißt (auch) Vanadis."
   [Gylfaginning 35]

"From Church history we have learnt that the cult of the Great Goddesses was transformed into worship of the Virgin Mary as mediator between human beings and God. After the Christianization of the North, the Great Goddesses Frigg and Freya were banned; but ... many of their qualities survived in being attributed to the Virgin Mary. Frigg's mourning for Baldr easily amalgamated with the picture of the Mater Dolorosa, and the productive and reproductive factors were soon assimilated, too."
   Näsström

Frigg(a), Frija 

"Frigg ist die vornehmste: Ihr gehört der Palast, der Fensalir heißt, und überaus schön ist. "
   [Gylfaginning 35]

Fulla 

"Die fünfte ist Fulla, sie ist auch Jungfrau, und trägt loses Haar und ein Goldband ums Haupt. Sie trägt Friggs Schmuckkästchen, wartet ihrer Fußbekleidung und weiß ihre Gemheimnisse mit ihr."
   [Gylfaginning 35]

Gefjun, Gefion 

"Die vierte ist Gefjun: sie ist unvermählt und ihr gehören alle, die unvermählt sterben. "
   [Gylfaginning 35]

Gna 

"Die vierzehnte ist Gna, welche Frigg in ihren Geschäften nach allen Weltteilen schickt. Sie hat ein Pferd, das durch die Luft und Flut rennt und Hofvarpnir heißt. Einst geschah es, daß sie von etlichen Vanen gesehen ward, als sie durch die Luft ritt. Da sprach einer: Was fliegt da, was fährt da, was lenkt durch die Luft? Sie antwortete: Ich fliege nicht, ich fahre nicht, ich lenke durch die Luft auf Hofvarpnir, den Hamskerpir zeugt mit Gardrofu. Nach Gnas Namen gebraucht man den Ausdruck gnäfir von allem Hochragenden."
   [Gylfaginning 35]

Hel 

"Die Hel aber warf er hinab nach Niflheim und gab ihr Gewalt über neun Welten, daß sie denen Wohnungen anwiese, die zu ihr gesendet würden: Solche nämlich, die vor Alter oder an Krankheit starben. Sie hat da eine große Wohnstätte; das Gehege umher ist außerordentlich hoch und mit mächtigen Gittern verwahrt. Ihr Saal heißt Elend, Hunger ihre Schüssel, Not ihre Messer, Gangträge ihr Knecht, Ganglangsam ihre Magd, Fallgefahr ihre Schwelle, ihr Bett Kümmernis und ihr Vorhang blinkendes Böses. Sie ist halb blau, halb hautfarben, also kenntlich genug durch grimmiges, furchtbares Aussehen. "
   [Gylfaginning 34]

 

Hlin 

"Die zwölfte ist Hlin, die solchen zum Schutz bestellt ist, welche Frigg vor einer Gefahr behüten will. Daher das Sprichwort: Wer sich in Nöten retten will, lehnt sich an."
   [Gylfaginning 35]

Hnoß 

"Freyja ist die vornehmste nach Frigga; sie ist mit einem Manne vermählt, der Odr heißt. Deren Tochter heißt Hnoß; die ist so schön, daß nach ihrem Namen alles hnossir genannt wird, was schön und kostbar ist. Odr zog fort auf ferne Wege, und Freyja weint ihm nach und ihre Tränen sind rotes Gold."
   [Gylfaginning 35]

Idun 

"Seine Frau heißt Idun (Anm.: Bragis Frau); sie verwahrt in einem Gefäße die Äpfel, welche die Götter genießen sollen, wenn sie altern; denn sie werden all jung davon, und das mag währen bis zum Ragnarök."
   [Gylfaginning 26]

Jörd, Fjörgyn, Hlodyn, Hlödyn (Hludana, Huldana) 

Lofn 

"Die achte, Lofn, ist den Anrufenden so mild und gütig, daß sie Alfödr oder Frigg Erlaubnis hat, Männer und Frauen zu verbinden, was auch sonst für Hindernis, oder Schwierigkeit (erscheint). Daher ist nach ihrem Namen die Erlaubnis genannt, so wie alles (nach ihr), was Menschen sehr loben."
   [Gylfaginning 35]

Nanna 

Nerthus 

Ostara 

Ran 

Saga 

"Eine andere heißt Saga, die Söckvabeck bewohnt, das auch eine große Halle ist."
   [Gylfaginning 35]

Sif 

Sigyn 

Sinthgunt 

Skadi 

Sjöfn, Siofna, Sjoefna 

"Die siebte heißt Sjöfn; sie sucht die Gemüter der Menschen, der Männer wie der Frauen, zur Zärtlichkeit zu wenden, (und) nach ihrem Namen ist die Liebe Sjafni genannt."
   [Gylfaginning 35]

Snotra 

"Die dreizehnte ist Snotra; sie ist weise und feinsinnig: nach ihr heißen alle snotur, sowohl Männer als Frauen, die klug und feinsinnig sind."
   [Gylfaginning 35]

Sól 

"Ein Mann hieß Mundilfari, er hatte zwei Kinder. Sie waren hold und schön: da nannte er den Sohn Mani und die Tochter Sol, und vermählte sie einem Manne, Glenur genannt. Aber die Götter, die ihr stolz zürnte, nahmen die Geschwister und setzten sie an den Himmel, und hießen Sol (Sonne) die Hengste führen, die den Sonnenwagen zogen, welche die Götter, um die Welt zu erleuchten, aus den Feuerfunken geschaffen hatten, die von Muspelheim geflogen kamen. (Die Hengste hießen Arvakur und Alsvinnur, und unter ihren Bug setzten die Götter zwei Blasebälge, um sie abzukühlen, und in einigen Liedern heißen sie Isarnkol). Mani (Mond) leitet den Gang des Gestirns und herrscht über Neulicht und schwindendes Licht."
   [Gylfaginning 11]

Syn 

"Die elfte ist Syn, welche die Türen der Halle bewacht und denen verschließt, welche nicht eingehen sollen; ihr ist auch der Schutz derer befohlen, die beim Thing eine Sache in Abrede stellen, daher die Redensart: Syn [Abwehr] ist vorgeschoben, wenn man die Schuld leugnet."
   [Gylfaginning 35]

Tamfana 

Siehe eigene Seite.

Thrud 

Var, Vár, Várar 

"Die neunte ist Var; sie hört Eide und Verträge, welche Männer und Frauen zusammen schließen und straft diejenigen, welche sie brechen."
   [Gylfaginning 35]

Vör 

"Die zehnte ist Vör, sie ist weise und erforscht alles, so daß ihr nichts verborgen bleibt; daher kommt die Redensart, daß manches gewahr werde, wenn man es in Erfahrung bringt."
   [Gylfaginning 35]

 

Verweise

 
 
Ich will den Gott nicht, der den Frieden gibt,
ich will den Gott nicht, der in Mauern wohnt,
ich will den Gott nicht, der unsichtbar thront,
ich will den Gott nicht, der das Recht verschiebt.
Ich will den Gott nicht, der die Demut lohnt,
ich will den Gott nicht, der den Sklaven liebt,
denn ich bin Herr, vor meiner Faust zerstiebt
alles, was seine falsche Milde schont!
Asentr.eu Ich will den Gott im grünen Eichenkleid,
ich will den Gott, der dumpf im Donner schreit,
ich will den Gott, der lichten Lenz mir bürgt,
und will den Eisgott, der die Sonne würgt,
ich will den Gott, der Blitzes Peitsche schwingt,
der meines heil'gen Waldes Sturmlied singt.
   [R. Hohlbaum, 'Wittekind']

 

Seiteninfo: 1.Autor: Stilkam | 2.Autor: ING | Weitere Autoren: - | Stand: 20.03.2020 | Urheberrecht beachten!